[Rezension] Mead, Richelle - Seelenruf (Vampire Academy, #5)

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Autor: Richelle Mead
Im Original: Spirit Bound
Reihe: Vampire Academy
Genre: Liebe/Romantik, Fantasy
Preis: 12,95€
Format: Broschiert
Seiten: 428
ISBN: 978-3-8025-8346-9
Verlag: Lyx

Vielen Dank an den Verlag Lyx für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!


Rose Hathaway trauert noch immer um ihre große Liebe Dimitri. Ihren Schwur, ihn zu töten, sollte er zum Strigoi werden, konnte sie nicht einlösen. Stattdessen hat Dimitri von ihrem Blut gekostet und ist nun auf der Jagd nach ihr. Und dieses Mal wird er nicht eher ruhen, bis er Rose eigenhändig getötet hat. Doch diese gibt ihren Plan, Dimitri wieder zurückzuverwandeln, nicht auf ...


Mit eigenen Worten:
Nachdem Rose Dimitri nicht in Sibirien töten konnte, schickt er ihr Briefe. Er will sie töten, da sie ihm nicht in den Tod folgen wollte.
Rose gibt dennoch die Hoffnung, Dimitri wieder in einen Dhampir zu verwandeln, nicht auf. Sie will zusammen mit ihren Freunden in ein Gefängnis einbrechen um den Schwerverbrecher Victor Dashkov zu befreien. Wird es klappen? Und wenn ja, werden sie einen Weg finden, Dimitri zurück zu verwandeln?

Das Urteil:
Wer das Buch noch nicht selber gelesen hat oder es noch tun will, sollte diese Rezension nicht lesen. Man kann Seelenruf sozusagen in zwei Teile unterteilen: Als erstes natürlich der Versuch, Dimitri wieder in einen Dhampir zu verwandeln und dann ob es oder ob es nicht geklappt hat und was die Folgen sind. Weiterlesen also auf eigene Gefahr! ;)

In diesen Band der Vampire Academyreihe kam ich leider sehr schwer rein. Der Schreibstil, den ich früher abgöttisch geliebt habe, hatte auf einmal nicht mehr den Charme, den er früher hatte. Rose macht über einige Sachen Bemerkungen, die ich entweder nicht nötig finde (kleines Beispiel: Lissa und sie wollen ja an Victor Dashkov herankommen und müssen dafür einen Pfortenwächter reinlegen, den Rose doch tatsächlich bemitleidet - wieso?) oder so ausfallen, dass ich mich kaum noch in sie hineinversetzen konnte.
Der Sarkasmus der mich früher begeistert hatte, verlor für mich aufjedenfall seinen Glanz.

Ein großes Manko dieses Buches ist für mich auch noch seine Authenzität. Für mich kam es als Leser leider so vor, als hätte Richelle Mead nicht genau darüber nachgedacht, was wirklich glaubwürdig ist und was nicht.
Ich erkläre einfach mal zwei Dinge, die mir am größten aufgefallen sind: Es gibt eine Stelle im Buch, in der Rose Daniella Ivashkov - Die Mutter von Adrian, Rose fester Freund - nach ihren sündhaft teuren Schmuckstücken fragt. Lissa und sie brauchen für ihre Mission mit Victor Dashkov nämlich Silber, das Lissa mit Geist verzaubern kann. Jedenfalls gibt Daniella ihr die Schmuckstücke ohne mit der Wimper zu zucken. Kann man das wirklich glauben? Rose beschreibt sogar noch, wie teuer die Dinge aussahen und ich nie im Leben glauben, dass man so etwas "einfach" so weggibt.
Außerdem - Wieso suchen sie sich nicht etwas einfacheres? Es ist zum Beispiel auch niemanden aufgefallen, als Rose und Lissa in das Gefängnis eingebrochen sind, dass sie so teuren Schmuck tragen. Sicher, sicher.

Die größte Sache, die mich gestört hat, war Dimitris Verhalten nachdem er wieder in einen Dhampir verwandelt worden ist. Ich kann mir selber nicht genau vorstellen, wie er in so einer Situation reagieren würde, aber definitiv nicht so, wie Frau Mead es dargestellt hat.
Lissa rettet Dimitri ja im Endeffekt mit ihrem Geist, woraufhin Dimitri sie über alles liebt (freundschaftlich) und sich dazu verpflichtet, ihr sein Leben lang zu dienen. Dabei verhällt er sich die ganze Zeit nahezu weinerlich. Ich kann mir um Himmelswillen keinen Dimitri vorstellen, der sich so unterwirft. Ich denke sicherlich, dass er sich dankbar zeigen würde - sie, zum Beispiel, beschützen, obwohl er nicht ihr Wächter ist etc.

Der Hammer für mich war jedoch, dass er nicht mit Rose reden wollte. Weil er ihr "zuviele schlimme" Dinge angetan hat. Dimitri hat ihr natürlich wirklich viele schlechte Dinge angetan und diese Dinge sind natürlich auch nicht mit einem Schnippser aus der Welt geschaffen, das will ich auch nicht sagen. Dimitri war für mich aber nie ein Mann, der sich wegen sowas von seinen Liebenden abwendet und sie so offentsichtlich anlügt (er sagt ja, dass er sie nicht mehr liebt - ich habe als Leser aber immer gemerkt, dass er sie eigentlich liebt).

Gefesselt hat mich Seelenruf leider auch nicht. Ich wusste vom Anfang an, dass Dimtri wieder ein Dhampir wird - jemand hatte es mir verraten. Ich kann aber auch so sagen, dass es für jemanden, der das Buch ohne irgendwelche Vorkenntnisse liest, genauso offentsichtlich ist. Besonders interessant fand ich die Beziehung zwischen Rose und Adrian auch nicht wirklich, da auch hier vom Anfang an klar war, dass Rose irgendwann zu Dimitri zurückgeht.

Der Zauber der Charaktere ist leider auch größtenteils verflogen. Wenn ich in den früheren Bänden Rose, Lissa, Adrian und Konsorten eigentlich total gerne gehabt habe - in diesem Buch sind die meisten mir stellenweise etwas auf die Nerven gegangen, was zum Beispiel eine besonders - Rose, besonders weil sie alles auf einmal so verdammt selbstverständlich nimmt - unsympathisch für mich gemacht hat.

Mein Fazit: Leider hat mir Seelenruf von Richelle Mead kaum gefallen. Es fehlte fast an allem, worauf ich Wert legte - Spannung, Authenzität etc. Da kann man als Leser nur noch darauf hoffen, dass der sechste und Finalband wieder besser wird und ein tolles Ende bietet, obwohl ich nach diesem Buch wenig Lust darauf habe.
Da ich noch eine relativ gute Zeit mit dem Buch hatte, gibt es von mir nett gemeinte zwei Sterne.






Die Reihe:
1. Band: Vampire Academy (OT: Vampire Academy)
2. Band: Blaues Blut (OT: Frostbite)
3. Band: Schattenträume (OT: Shadow Kiss)
4. Band: Blutschwestern (OT: Blood promise)
5. Band: Seelenruf (OT: Spirit Bound)
6. Band: Schicksalsbande (OT: Last Sacrifice)

Es gibt außerdem eine Spinoffreihe, in der es um Adrian und Sydney geht.

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