[Rezension] Poznanski, Ursula - Erebos

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Infos:

Autor: Ursula Poznanski
Originaltitel: Erebos
Reihe: /
Genre: Krimi/Thriller
Preis: 14,95€
Seiten: 485
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7855-6957-3
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Hiermit bedanke ich mich herzlichst bei dem Loewe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!


Beschreibung:

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Spielregeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und - wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist aber, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Auch Nick ist süchtig nach Erebos, bis das Spiel ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen. Natürlich führt er diesen Auftrag nicht aus und wird prompt vom Spiel ausgeschlossen. Als auch noch sein bester Freund Jamie schwer verunglückt, begreift Nick: Erebos ist weitaus mehr als nur ein harmloses Computerspiel!

Rezension:

Bewertung:
Erebos von Ursula Poznanski ist ein Buch, das einen, wegen vielen Gründen nicht mehr los lässt. Der Leser macht sich nach dem Lesen noch Gedanken darüber, da das Buch auch Dinge anspricht, die heutzutage "wichtig" sind.

Nachdem Nick auffällt, dass sich sein Freund Colin nur noch mit den "Häkelschwestern" - Zwei Jungen, die die beiden eigentlich immer ärgern, abgibt, findet er heraus, dass auf seiner Schule ein Spiel herum gereicht wird: Erebos. Natürlich redet niemand wirklich darüber, denn die Regeln des Spieles sind sehr streng: Man soll niemanden von dem Spiel erzählen, man soll es nur alleine und an seinem PC spielen. Aber am verherensten ist für die Spieler des Spieles doch, das man Erebos nur einmal spielen kann.
Nick wird neugierig und lässt einige Bemerkungen fallen, bis er die DVD von Brynne - einer Mitschülerin von ihm, erhällt. Sie fragt ihn ob er einen eigenen PC hat, sagt ihm, das er niemanden von dem Spiel erzählen soll. Das er immer darauf achten soll, dass er alleine ist.
Da Nick so neugierig ist, installiert er natürlich sofort das Spiel und fängt an zu Spielen. Am Anfang sagen ihm - Komischerweise - einige Figuren, das er umkehren soll. Erebos verlassen, niemals mehr an das Spiel zu denken und niemanden davon zu erzählen. Nick verneint natürlich und beginnt zu spielen. Anfangs ist das Spiel ziemlich harmlos: Er muss kämpfen, wird so geschwächt, dass der Bote erscheint und ihm sagt, dass er nicht mehr lange zu leben hat - da sein "Gürtel" (Also Lebensanzeige) nur noch sehr klein ist und nimmt ihn mit sich mit. Ab da wird das Spiel komisch: Er muss in der Realität Aufträge ausführen, nicht im Spiel. Das ist ihm natürlich alles egal, so schnell hat Erebos es in seinen Bann gezogen und ihn süchtig gemacht. Was ist schon daran, eine Kiste von A zu B zu bringen oder mit einem Mädchen auszugehen, das man eigentlich nicht mag, wenn man dafür 1-3 Level in Erebos gewinnt? Sehr viel. Nachdem Nick seinen zweiten Realitätsauftrag erledigt hat, merkt er, dass Erebos mehr als nur ein Spiel ist... Was aber auch in seiner Umgebung nicht unbemerkt bleibt; Jamie, Nicks ehemaliger bester Freund, kommt in Schwierigkeiten. Genau so wie alle, die sich nicht an die Regeln von Erebos halten. Die, die sich gegen Erebos stellen, die, die ihre Aufträge nicht erledigen - Sie scheinen sich selber ein Grab geschaufelt zu haben.

Die Handlung ist einfach wunderbar, beziehungsweise sehr, sehr spannend und äußerst ungewöhnlich. Mit dieser Handlung hebt sich Poznanski definitv von der Masse ab.
Auf der einen Seite gibt es da diese sehr realistische Darstellung von Nicks Sucht zu Erebos. Frau Poznanski macht dies, wie gesagt, sehr realistisch, man merkt wie Nick sich erst nur für das Spiel interessiert und später nicht einmal ohne das Spiel leben kann und will. Er denkt darüber nach, nicht mehr zur Schule zu gehen, verbringt jede freie Minute mit Erebos und sagt sogar sein Basketballtraining ab, auch, wenn sein Trainer - Bethany - dies eigentlich nicht sehr gerne sieht und Schüler, die oft fehlen, gerne vom Training ausschließt.
Diese Darstellung weißt meiner Meinung nach - Ich hoffe, ich gehe damit nicht zu weit - auch auf unsere Probleme mit Videospielen hin. Erebos verteilt Aufgaben unter Spieler, wie z.B. die Bremsschläuche von einem Jungen zu kappen, der kurz darauf fast stirbt - Dies, zum Beispiel, weißt darauf hin, dass manche Menschen für Videospiele töten würden. In den Medien hört man ja immer mehr, das junge Menschen die Amoklaufen angeblich es nur tun, weil sie solche Spiele spielen.
Und natürlich die Sucht, die in unserem Leben, beziehungsweise auf der Welt, auch nicht wenig vorkommt.
Auch wenn es sich nachher herausstellt, dass Erebos nicht ungefährlich ist, denkt man am Anfang sicherlich, das man auch gerne mitspielen würde. Poznanski bringt die Zeit, die er in dem Spiel verbringt, sehr gut rüber und zeigt dem Spieler auch nach, und nach, das Erebos eben nicht das einfache Spiel ist.
Zunächst weiß man natürlich nicht, was oder wer hinter Erebos steckt und was sein Ziel ist, da es ganz offensichtlich auf etwas hinarbeitet - Der Tod von Ortolas. Eine fiktive Figur, so scheint es zumindestens erst. Zusammen mit Emily und ein paar anderen Leuten, die Erebos den Rücken gekehrt haben versucht Nick nun herauszufinden, was Erebos vorhat.
Dies wieder sehr gut dargestellt - Poznanski webt dem Leser nach und nach ein "Netz", führt den Leser immer langsam an die Antwort der Fragen, die sich die Figuren im Laufe der Geschichte stellen. Außerdem ist die Handlung sehr spannend, eine Mischung aus Krimi, Thriller und einer kleinen, aber schönen, Liebesgeschichte. Nun gut - Genug zu der Handlung gesagt.

Poznanskis Schreibstil ist wieder relativ einfach. Sie benutzt nicht viele Umschreibungen, macht es aber dem Leser sehr gut möglich, sich alles vorzustellen. Man achtet nicht darauf, dass er, also der Schreibstil, vielleicht ausschmückender sein könnte, sondern gibt sich mit diesem einfachen "zufrieden". Anders, wie bei manchen Autoren, wo es vielleicht stören würde.
Auch davon abgesehen kann Poznanski mit diesem Schreibstil sehr schnell Spannung aufbauen. Man kann sich richtig gut in den Protagonisten Nick versetzen und kann auch alle verstehen, die in dem Spiel "verstrickt" sind.

Die Charakter sind einfach nur toll. Man kann sich - wie schon erwähnt - einfach gut in sie versetzen und lernt die meisten auch schon schnell zu lieben.
Nick, der Emily in gewissermaßen in Emily verliebt ist; Jamie, der Nick retten will; Die begabte Emily. Einfach alle.

Mein Fazit:

Auch wenn diese Rezension vielleicht etwas kurz ist, ich weiß einfach nicht, wie ich ausdrücken kann, wie atemberaubend dieses Buch ist. Egal, wie alt man ist oder auf welche Buchgenre man steht - Man sollte sich dieses Buch definitiv nicht entgehen lassen!
Erebos ist einfach ein Roman, der einen nicht mehr los lässt, auch, nachdem man ihn zuende gelesen hat. Also - Los, holt ihn euch! Ihr werdet nichts bereuen ;)

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